Mit einem Tierwohllabel auf tierische Produkte sollen deren Haltungsbedingungen deutlich gemacht werden. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen also erkennen können, ob es den Tieren gut ging, um ihnen die Kaufentscheidung leichter zu machen. Das Landwirtschaftsministerium unter Julia Klöckner plant die Einführung eines Labels allerdings nur auf freiwilliger Basis und nur für die Schweinehaltung.
„Damit schützen wir unsere Landwirte nicht ausreichend gegen die Billig-Konkurrenz. Gerade als Politik sollten wir aber denjenigen den Rücken stärken, die vor Ort sorgfältig Tiere züchten“, meint Klingbeil. „Die bisher vorliegende Fassung des Gesetzentwurfs von Frau Klöckner wird keine Mehrheit innerhalb der Großen Koalition haben“, so der 41-Jährige mit Blick auf den Vorschlag der Ministerin. Damit die Kennzeichnung erfolgreich wird, müsse es ein verpflichtendes staatliches Tierwohllabel geben, das zudem nicht nur auf Schweine begrenzt ist. Klingbeil fordert die Ministerin auf, umzusteuern.
Auch insgesamt plädiert Klingbeil für ein Umsteuern in der Landwirtschaft. „Wir brauchen Planungssicherheit für Landwirte und müssen dem Wunsch der Konsumentinnen und Konsumenten nach mehr Tierwohl und Transparenz nachkommen“, so der SPD-Politiker. Dazu müsse man alle Akteurinnen und Akteure einbeziehen und grundsätzliche Klärungen schaffen. „Die Konflikte in der Landwirtschaft nehmen zu und sie dürfen nicht auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden“, so Klingbeil.