Der SPD-Bundestagsabgeordnete ging zu Beginn darauf ein, dass der Tourismus- und Freizeitsektor derzeit mit am meisten betroffen sei. Ihm sei daher sehr bewusst, dass die Branche vor großen Herausforderungen stehe. Er wollte die Online-Konferenz daher nutzen, um Rückmeldungen zu den Einschränkungen zu bekommen und um zu erfahren, ob die außerordentlichen Wirtschaftshilfen, die auf den Weg gebracht worden sind, ausreichend sind oder gegebenenfalls nachgebessert werden müsse. „Diese Rückmeldungen sind wichtig für meine Arbeit als Bundestagsabgeordneter für den Heidekreis und den Landkreis Rotenburg“, machte der SPD-Politiker deutlich. „Nur so kann ich die Anliegen aus der Heimat in Berlin voranbringen und ganz konkret helfen“.
An Auflagen gehalten
Klingbeil hatte bereits zuvor deutlich gemacht, dass sich die Tourismus- und Freizeitbranche vor dem aktuellen „Teil-Shutdown“ gut an die Auflagen gehalten hätte und gute Hygienekonzepte entwickelt hätte. Da in 75 Prozent der Fälle aber nicht mehr zurückverfolgt werden könne, wo sich die Menschen mit Corona anstecken, seien die Maßnahmen notwendig geworden. Die Teilnehmenden der Online-Konferenzen kritisierten gegenüber Klingbeil die Kommunikation der Bundesregierung und Bundesländer – insbesondere mit Blick auf das Beherbergungsverbot. Dadurch hätten viele Hotels höhere Verluste verzeichnet. Die Hotelbetreiber wollen zudem Klarheit darüber, warum manche Hotels in manchen Bundesländern wieder öffnen können und wann in Niedersachsen wieder geöffnet werden kann. Klingbeil sagte, er könne dazu keine Einschätzung geben, aber verstehe die Öffnungspolitik mancher Bundesländer (wie Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern), da es dort niedrigere Inzidenzfälle gebe. Er informierte die Runde zudem darüber, dass aktuell über eine europäische Urlaubsregelung in der EU beraten werde.
Außerordentliche Wirtschaftshilfen
Viele der Teilnehmenden berichteten, dass sie auch an Weihnachten nicht öffnen wollen. Der Aufwand sei für die kurze Zeit der Öffnung zu hoch und es sei fraglich, ob die Gäste überhaupt kommen würden. Um all die wirtschaftlichen Folgen abzufedern, hat der Bund außerordentliche Wirtschaftshilfen auf den Weg gebracht. So verhindere das Kurzarbeitergeld hohe Arbeitslosigkeit auch in der Region. Zudem seien neben den KfW-Schnellkrediten für Anschaffungen und laufende Kosten auch die weiteren Überbrückungshilfen, die November- und Dezemberhilfe und die besondere Hilfe für Soloselbstständige auf den Weg gebracht worden. Klingbeil schickt nun im Nachgang eine Übersicht über alle Hilfsprogramme an die Teilnehmenden der Konferenz.
Fabrizio Sepe vom Serengeti-Park Hodenhagen schilderte, dass es zu lange gedauert habe, bis die Novemberhilfe geflossen sei. Klingbeil sagte zu, mit den beiden SPD-Landtagsabgeordneten Sebastian Zinke und Dörte Liebetruth darüber zu sprechen. Zudem will der Bundestagsabgeordnete nun vom Landrat des Heidekreises, Manfred Ostermann, die genauen Planungen zur Errichtung von Impfzentren im Kreis in Erfahrung bringen.
Vernetzung untereinander
Auch die Lage der Reisebüros war ein Thema: Augustinus Boots vom TUI ReiseCenter Rotenburg schilderte, dass seit März praktisch kein Geschäft mehr möglich sei. Aufgrund des ersten und des aktuellen Shutdowns blieben Kunden fern und wegen der internationalen Lage buchte auch im Sommer kaum jemand eine Reise. Monika Bruns aus Rotenburg ergänzte, dass in ihrem Reisebüro ebenfalls wenn überhaupt nur kurzfristige Buchungen von Reisen vorgenommen wurden. Lars Klingbeil sagte zu, nochmal die Hilfen der Politik für Reisebüros zuzusenden und natürlich auch weiterhin ansprechbar zu sein. Positiv sei zudem, dass sich einige der Teilnehmenden nun nach der Online-Konferenz mit Klingbeil untereinander vernetzen wollen.